Das Lehmhaus, Ecolut-Forum, Engelskirchen

Das Lehmhaus, Ecolut-Forum

D-51766 Engelskirchen, 2007

Eingebettet in die grüne Natur, unweit von Schloss Ehreshoven in Engelskirchen bei Köln, entstand in nur vierzehnmonatiger Bauzeit ein Gebäudekomplex, das seine Holz- und Lehmbauweise eindrucksvoll zur Schau stellt. Das große lichtdurchflutete Büro- und Seminargebäude mit der großzügigen Glasfront an der Südseite umfaßt drei Etagen mit jeweils 200 m².

Die Konstruktion besteht aus Eichenholz, welches bereits während der letzten 10 Jahre im eigens dafür erworbenen Wald geschlagen wurde. Dieses Eichenholz diente auch als Baumaterial für Türen, Fenster und Fußböden. Die Dämmung erfolgte mit Holzfaserdämmstoffen, die Wände wurden mit speziellen Wandheizungen ausgestattet und mit Lehm verputzt. Sie schaffen nun durch ihre feuchtigkeitsausgleichende Wirkung ein einzigartiges Raumklima im gesamten Gebäudekomplex.

Rohbau mit Holzpaneel-Außenwänden und Tragkonstruktion aus Holz und Stahl (Foto: www.ecolut-center.de)
Rohbau mit Holzpaneel-Außenwänden und Tragkonstruktion aus Holz und Stahl (Foto: www.ecolut-center.de)

Beheizt und gekühlt wird das Lehmhaus mit der Wandheizung der WEM Wandheizung GmbH aus Koblenz, die an Wänden und Decken angebracht sind. Der Bauherr entschied sich für eine Wandheizung aufgrund der angenehmen Strahlungswärme, die von den temperierten Wänden ausgeht.

Im Sommer wird einfach kaltes Wasser durch die Rohre geleitet – ein geräuschlose Klimaanlage ohne unangenehme Zugluft. Ein weiterer wichtiger Grund war die zu erwartende Energieersparnis: mit einer Wandheizung kann die Raumtemperatur bei gleichem Wärmeempfinden um bis zu 3°C abgesenkt werden, was eine Energieersparnis von bis zu 18% bedeutet.

Verwendet wurden WEM Klimaelemente, patentierte Trockenbauplatten aus Lehm, in denen die wasserführenden Rohre bereits eingelassen sind. Diese lassen sich sehr schnell und einfach montieren. Die Platten eignen sich besonders für den Einsatz im Holzständerbau, den Dachgeschoßausbau oder als Kühldecken.

Des Weiteren wurden Stampflehm sowie Lehmsteine und Lehmputze der Firma Claytec e.K. aus Viersen verwendet. Um dem Besucher eine Idee vom Wandaufbau zu geben, hat der Bauherr an einigen Stellen die Wandheizung in einer Art Sichtfenster unverputzt dargestellt.

Das architektonische Highlight des Gebäudes ist eine ca. 6 m hohe Stampflehmwand über zwei Etagen, hinter der sich ebenfalls Wandheizungsrohre befinden (montiert auf einer dahinterliegenden Kernwand). Somit strahlt diese massive Wand nicht nur eine angenehme Wärme aus, sondern ist durch die Schichtung von Lehmen in unterschiedlichen Farben und Körnungen eine attraktiver Blickfang.

Das Kaminzimmer mit Fernblick und einem in der Stampflehmwand eingelassenen offenen Kamin (Foto: Thomas Koculak)
Das Kaminzimmer mit Fernblick und einem in der Stampflehmwand eingelassenen offenen Kamin (Foto: Thomas Koculak)

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